FeenClan- Die Geschichte einer Kätzin

Es war eine sternklare Nacht und der FeenClan stand auf einem Hügel. Ihre Anführerin Orchideenstern sprach zu ihnen: >>Der SternenClan hat uns hierher gerufen um uns etwas wichtiges mitzuteilen und uns ein Geschenk machen. << Kaum hatte sie zuende gesprochen, als auch schon Katzen, die nur aus Sternen zu bestehen schienen, vom Himmel stiegen. Staunend sahen Die Clankatzen ihnen entgegen. Als alle SternenClankatzen angekommen waren, trat eine von ihnen vor und eine Welle der Erstaunens ging durch die Katzen. Die SternenClankatze fing an zu sprechen: >>Ich bin Feenstern, die Gründerin des FeenClans. In dieser Nacht bin ich gekommen um meinem Clan ein Geschenk zu machen.<< Ein SternenClankater kam und gab Feenstern ein kleines Bündel, welches jämmerlich zu miauen anfing. >>Dieses Junge wird dem Clan die Macht verleihen Flügel zu bekommen, Feenflügel. Passt gut auf diese Kätzin auf, denn ohne sie werdet ihr eure Flügel verlieren.Ihr Name ist Liedjunges<< Mit diesen Worten legte Feenstern Liedjunges vor Orchideenstern auf den Boden. Kurze Zeit war es still, dann erschraken die Clankatzen. Auf ihren Rücken waren Feenflüger erschienen. Die Flügel schimmerten in den verschiedensten Farben und waren wunderschön. Lansam erholten sich die Katzen von dem Schreck und einige probierten sogar ihre Flügel aus. Mit unsicheren Flügelschlägen begaben sie sich in Richtung Himmel. Orchideenstern sagte: >>Der FeenClan dankt dir zutiefst für dieses Geschenk. Wir werden uns gut um Liedjunges kümmern.!<< Feenstern senkte leicht den Kopf und miaute: >>Wir müssen jetzt gehen, lebt wohl!<< Die SternenClankatzen drehten sich um und stiegen zu den Sternen auf. Nachdem sie verschwunden waren kehrten die Katzen zum Lager zurück. Orchideenstern gab das Junge an eine Königin, Wälderseele. >>Ich gebe dir hiermit die Verantwortung. Bitte zieh Liedjunges auf und achte auf sie.<< Wälderseele gab ihr Einverständins und legte die kleine Kätzin zu ihren Jungen. Dabei sah sie es liebevoll an und schnurrte. Orchideenstern ließ sie alleine und ging zu ihrem Bau. Dort legte sie sich hin und schloß die Augen. Es dauerte noch lange bis sie einschlief, denn sie dacht darüber nach, was wohl geschehen würde.
So begann Liedjunges Leben im FeenClan...

Eine Katze stapfte durch den Urwald der Alpträume. In diesem Dschungel brüllten Löwen, schrien Affen und zischten Schlangen. Die Kätzin ging weiter, doch sie wurde immer wieder von den Feinen angegriffen. War das nicht ich? Die Feinde... ich erschrak. "Liedpfote!!!", zischte Schneeleopardenpfote. "Wach doch endlich auf!" Ich hob meinen Kopf und fragte den weiß-schwarzen Kater: "Was ist denn los? Es ist mitten in der Nacht!" Schneeleopardenpfote meinte: "Weißt du nicht mehr? Johannisbeerglanz wollte doch heute Nacht eine Nachtwanderung machen, weil wir sie alle genervt haben, dass wir mal eine Fledermaus sehen wollen!" Ich erinnerte mich. Ach ja! Schnell sprang ich auf und leckte mir das Fell. Vorsichtig leckte ich um meine silbern glänzenden Schwingen herum. Schneeleopardenpfote nickte und drehte sich um. Er ging bis zum Ausgang des Schülerbaus und breitete seine Karamellfarbenen Flügel aus und flog mit kräftigen Flügelschlägen über das Lager. Am Eingang saßen schon die anderen Schüler mit Johannisbeerglanz und Feldsturm ungeduldig da und warteten. Hastig rannte ich aus dem Bau heraus und nahm Anlauf.

Schnell flog ich über das Lager. Zuerst hatten die Katzen des FeenClans sich mühsam über schmale Felswege bewegt, doch irgendwann schnenkte der SternenClan den Katzen Flügel und sie konnten sich viel bequemer über das Klippental fortbewegen. Warum sie Flügel hatten, war mir nicht ganz klar. Ich kam an und Gelbpfote zischte spaßhaft: "Na endlich!" Ich zog eine Grimasse und sprang meine Freundin scherzhaft an. Nun beruhigte Johannisbeerglanz uns: "Seid bitte leise, es geht los. Denkt dran: Während wir laufen oder fliegen sagt keiner ein Wort. Nur wenn ich weiß, dass wir in Sicherheit sind, werde ich ein Zeichen geben und ihr könnt euch flüsternd unterhalten. Aber seid still! Sont sehen wir keine Fledermäuse!" Ich nickte wieder ernst und die Nachtwanderung begann. Ich war aufgeregt, als wir über einen schmalen Weg an der Felswand entlang gingen. Die meisten Schüler hatten ihre Flügel halb ausgebreitet, damit sie besser das Gleichgewicht halten konnten, aber ich kam auch so gut zurecht. Ich beobachtete Johannisbeerenglanz, die vorne vor lief. Hinter ihnen war wohl Feldsturm. Plötzlich schrie ein Schüler: "Haltet mal an!" Ich drehte mich so gut es ging auf dem Weg um, um zu schauen, was los war.

Liedpfote
grau-weiß gestreifte Kätzin mit himmelblauen Augen und silberne Schwingen.
Schüchterne und schlaue Kätzin
Mentor: Vogelschnee

Schneeleopardenpfote
weißer Kater mit schwarzen Punkten und gelben Augen, karamellfarbene Flügel.
Ernster und netter Kater.
Mentor: Feldsturm

Gelbpfote
gelbbraune Kätzin mit dunkelgrünen Augen. Orangefarbene Schwingen.
Verspielte und lustige Kätzin.
Mentor: Johannisbeerglanz

Johannisbeerglanz
dunkelgraue Kätzin mit dunkelblauen Augen und hellblauen Flügeln.
Nette und starke Kätzin.
Schüler: Gelbpfote

Feldsturm
hellbrauner Kater mit schwarzen Streifen und dunkelgrünen Augen, grünliche Schwingen.
Ruhiger und netter Kater.
Schüler: Schneeleopardenpfote

Aussehen: nachtschwarze Kätzin mit dunkelblauen Augen und schwarz funkelnden Flügeln
Alter: 5Blattwechsel
Charakter: klug, hilfsbereit, freundlich, machmal ein bischen verschlossen

Aussehen: dunkelbraune Kätzin mit hellem Bauch und schwarzem Schweif, dunkelbraune, fast schwarze Augen und blaugrün schillernden Flügeln
Alter: 3Blattwechsel
Charakter: liebevoll, manchmal etwas zickig, entschlossen

Aussehen: schneeweiße Kätzin mit rötlicher Schnauze und einem rötlichen Fleck am Bauch, smaragdgrün schillernde Augen und Flügel
Alter: seeeeeeehr alt, lebt im SternenClan
Charakter: klug, hilfsbereit, dickköpfig

Der Schüler der geschrien hatte, war Schwingenpfote. Sein linkes Hinterbein war in einer Pflanze verhakt und er konnte sich nicht befreien. Erschroken breitete ich meine Flügel aus und flog zu ihm. Vorsichtig versuchte ich Schwingenpfotes Bein zu befreien. Schließlich hatte ich es geschafft und er seufzte erleichtert auf. >>Danke!<< murmelte er. Ich lächelte und flog wieder nach vorne zu meinen Freunden. Es ging weiter. Nach einer Weile gab Johannisbeerglanz uns ein Zeichen und deutete mit ihrem Schweif auf einen Ast. Dort hing ein merkwürdiges Tier mit lederartigen Flügeln. Was ist das? fragte ich mich, bis mir klar wurde, dass das eine Fledermaus war. Interessiert beobachtete ich die Fledermaus. Sie hing überkopf, worüber ich mich ziemlich wunderte. Wurde ihr denn nicht schwindlig? Dann breitete die Fledermaus ihre Flügel aus und flog davon. Johannisbeerglanz ging weiter und wir folgten ihr. Als wir ein bischen gelaufen waren, hielten wir wieder an. Vor uns war eine kleine Höhle und Johannisbeerglanz bedeutete uns hinein zu gehen. Drinnen setzten wir uns hin und Feldsturm fragte uns: >>Wie fandet ihr die Fledermaus?<< >>Cool!<< >>Lustig<< >>Seltsam!<< ertönten die Rufe der Schüler. >>Warum hing die Fledermaus überkopf?<< fragte ich. >>So schlafen Fledermäuse<< antwortete Schimmerfell. Verwirrt sah ich ihn an. >>Warum tuen sie sowas?<< >>Das weiß kener außer ihnen.<< Schimmerfell stand auf >>Wir sollten wieder los!<< Unter der Führung von Johannisbeerglanz machten wir uns auf den Weg zum Lager. Doch als wir dort ankamen schrie ich auf. Was ist bloß passiert? dachte ich und flog los.

Aussehen: grau schimmernder Kater mit silbrigen Flügeln und goldenen Augen
Alter: 1 1/2 Blattwechsel
Charakter: geduldig, aufmerksam, still, verschlossen

Aussehen: schildpattfarbender Kater mit goldenen Flügeln und grünblauen Augen
Alter: 6Monde
Charakter: frech, ungeduldig, manchmal ein bischen fies

Der Anblick des Lagers ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen und mein Fell stellte sich auf. Oh SternenClan! WAS IST PASSIERT???, dachte ich noch einmal, geschockt. Das ganze Lager- voller Blutspuren! Wie sind die dorthin gekommen und vor allem: Von wem stammt das BLUT? Wer könnte so viel töten und dann das Blut an der Felswand verstreichen? Überlegte ich fieberhaft. Schnell sauste ich durch das Lager. "Liedpfote! Nein! Komm zurück!", schrien alle. Doch ich dachte nicht daran. Was war mit meiner Mutter Wälderseele? Was war mit all den anderen Katzen? Orchideenstern, die Anführerin? War vielleich Kleelicht, die zweite Anführerin gestorben? Oder war das Blut Absicht? Ich überlegte hin und her während ich vorsichtig in einem Bau landete. "Hallo? Ist hier jemand?", rief ich in den absolut leeren Kriegerbau. Keine Antwort, ich sah auch nichts und kein Geruch wies darauf hin, wann und ob die Krieger ihren Bau verlassen hatten. Ebenso verhielt es sich mit dem Heiler-, Anführer- und Ältestenbau, auch die Kinderstube war leer. Gelbpfote flog zu mir und meinte: "Es wird sicher eine Erklärung gehen. Jetzt schauen wir mal, was wir machen und wir werden unseren Clan schon finden."

Kleelicht
Aussehen: hellbraune Kätzin mit dunkleren Streifen und einen Fleck auf der Stirn, der an ein Kleeblatt erinnert. Dunkelgrüne Schwingen.
Alter: viereinhalb Blattwechsel
Charakter: schüchternd, aber stark, nett

Ich schaute meine Freundin zweifelnd an. Diese schüttelte sich kräftig, sodass sie fast vom Mittelfelsen gefallen wäre. Von diesem Felsen wurden die Zeremonien abgehalten und Neuigkeiten für den Clan verkündet. Eine Brücke aus Stein führte dorthin, doch sie sah nicht mehr so stabil aus. Nun musste ich doch ein wenig lächeln. "Okay. Dann gehen wir mal zu den anderen", meinte ich und flog schnell weg. Gelbpfote zischte sofort hinter mir her. Ich wusste, sie war auf ein Wettfliegen aus, obwohl ich das hasste. Doch oft erbarmte ich mich und flog ernsthaft mit. In echt war ich viel schneller als Gelbpfote, doch meistens verlangsamte ich mein Tempo, damit Gelbpfote gewann. Auch jetzt stellte ich meine Flügel ein bisschen senkrechter, damit ich mehr Luftwiderstand hatte. So schoss die gelbe Kätzin an mir vorbei. Glücklich sah ich zu, wie sie sich freute, gewonnen zu haben. Schließlich landete ich auch bei den anderen. "Johannisbeerglanz, was sollen wir jetzt machen?", fragte Schmetterlingspfote. Die bunte Kätzin saß dicht bei ihren Bruder, Zweigpfote. Die beiden waren komisch verschlossen. Obwohl ich Zweigpfote sehr nett fand, hatte ich noch nie mit ihm wirklich gesprochen.

Schmetterlingspfote
Aussehen: braune Kätzin mit orangenen und schwarzen Flecken, bernsteinfarbene Augen und bunt gescheckten Flügeln
Alter: 7 Monde
Charakter: verschlossen, ängstlich, schlau
Mentor: ?

Zweigpfote
Aussehen: dunkel getigertes Fell und hellgrüne Augen, braune Schwingen
Alter: 7 Monde
Charakter: verschlossen, nett, schüchtern
Mentor: ?

Johannisbeerglanz erklärte: "Wir wissen nicht, wo der Clan ist, auch nicht, woher die Blutspuren kommen und ebenfalls nicht, was wir jetzt machen sollen. Deshalb würde ich vorschlagen, wir schlafen nicht im Lager, da das zu gefährlich ist. Wir können uns ja eine Höhle außerhalb suchen und jagen, bis wir herausgefunden haben, was passiert ist. Enverstanden?" Alle Katzen nickten, auch ich. Aber es war zu seltsam. Ich hatte keine frischen Spuren wahrgenommen. Meine Nase war gut, trotzdem schien sie sich getäuscht zu haben. Aber vielleicht lag das nur an dem schweren Blutgeruch. Schweigend folgten die Schüler den Kriegern zu einer kleinen Höhle, in die alle aber hinein passten. So legte ich den Kopf auf die Pfoten und dachte weiter nach. Der Clan konnte dich nicht verschwunden sein! Warum konnte der SternenClan uns nicht eine Erklärung schicken? Ich konnte nicht einschlafen, deshalb hörte ich den tiefen Atemzügen der anderen Katzen zu. Vielleich hatte ich ja Glück und die Müdigkeit übermannte mich. Doch das Gegenteil geschah. Ich wurde wacher. Irgendein Gefühl in mir drängte mich, zu gehen. Dann sah ich, wie ein Schatten über das wenige, hereinfallende Mondlicht fiel.

Plötzlich raschelte es im Gebüsch neben mir und Erlenhauch kam angestolpert. Keuchend blieb die Heilerin stehen. >>Da seid ihr ja! Kommt mit, ich bringe euch zu den anderen. Die werden euch alles erklären.<< Sie drehte sich um und verschwand wieder im Gebüsch. Zögernd folgten die anderen ihr und ich beeilte mich mitzukommen. Gefühlte Blattwechsel schlichen wir durch den Wald, bis wir schließlich bei einer großen Höhle angekommen waren. Ich erinnerte mich an die Erzählungen von meiner Mutter, sie hatte gesagt im Wald gäbe es eine Notfallhöhle, falls das Lager nicht mehr benutzt werden konnte. Erlenhauch huschte hinein und wir liefen hinterher. Drinnen hockte der restliche Clan, auch Wälderseele war da. >>Mutter!<< rief ich erleichtert und rannte auf sie zu. >>Mutter, was ist passiert?<< Wälderseele leckte mir erstmal gründlich das Gesicht ab, bevor sie antwortete. >>Orchideenstern wird euch gleich alle erklären<<

Da trat auch schon Orchideenstern in die Mitte des Kreises und begann zu sprechen: >>Ihr wollt sicher wissen, was passiert ist. Als ihr gerade weg wart, da tauchten plötzlich Löwen und andere Tiere auf.Wir wissen nicht, wo sie herkamen. Sie griffen uns an und vertrieben uns aus dem Lager. Mit größter Mühe haben wir es hierher geschafft und Erlenhauch hat sich auf die Suche nach euch gemacht.<< Sie schloss die Augen. Das Sprechen schien sie anzustrengen und jetzt konnte ich auch eine tiefe Wunde an ihrer linken Schulter entdecken. Orchideenstern gab Elbenschwinge ein Zeichen und der Älteste trat vor, um weiter zu erzählen. >>Wir haben nachgezählt und dann ist uns aufgefallen, dass Zedernherz verschwunden war. Wälderseele und ich haben ihn gesucht, doch als wir ihn fanden, war er schon tot<< Er senkte den Kopf ich sah den Schmerz in seinen Augen. Dann sprach er weiter.

Aussehen: braunweiß gescheckte Kätzin mit grünen Augen und Flügeln, die aussehen, als wären sie aus Kristall
Alter: 5Blattwechsel
Charakter: freundlich, still, hilfsbereit

Aussehen: cremefarbender Kater mit weißen Tupfen und cremefarbenden Flügeln und Augen
Alter: 12Blattwechsel
Charakter: ernst, streng, bestimmt

Aussehen: cremefarbender Kater mit grünen Augen und grün schimmernden Flügeln
Alter: 6Blattwechsel
Charakter: ernst, freunlich, klug

"Wir haben auch eine Königin und ihre Junge verloren. Auch diese wurden gesucht, aber nicht gefunden." Ich schaute mich um. Wir hatten drei Königinnen gehabt: Ginsterklang, Sturmblüte und Grauschmetterling. Ich konnte in den dicht zusammengedrängten Katzen unseres Clans Grauschmetterling entdecken. Doch die anderen beiden sah ich nicht. Dafür erkannte ich Donnerschall, der traurig zwischen den Katzen kniete und auf den Boden starrte. Er war der Gefährte von Sturmblüte, also musste diese verschwunden sein. Der arme Donnerschall, denn er war so stolz auf seine Jungen gewesen. Grauschmetterling hatte ebenfalls welche, die sich an ihren Bauch drängten. Aber was war mit Ginsterklang? Sie war die Schwester meiner Mutter und hochträchtig gewesen, als wir das Lager verlassen hatten. Erlenhauch hatte vermutet, dass ihre Jungen heute kommen würden. Elbenschwinge trat wieder zurück und Orchideenstern keuchte noch einmal: "Mindestens zwei Krieger sollten Wache halten, die anderen können jetzt schlafen." Ich war froh, dass wir so gute Krieger hatten, denn diese einigten sich schnell und alle Katzen machten die Augen zu.

Außer ich. Ich schlich vorsichtig zwischen den vielen Körpern der müden Clankatzen. Ich suchte ganz eindeutig Ginsterklang. Die Königin konnte auch nicht schlafen, ihr Gefährte Fuchsjäger kauerte dicht neben ihr und war jederzeit bereit, auf zu springen und Erlenhauch zu holen. Ich setzte mich neben sie und beobachtete den ängstlichen Schlaf meiner Clankameraden. Fuchsjäger fielen bald die Augen zu. Nun war ich allein, mit einer Königin die bald Junge kriegen würde. Wenigstens war es nicht ihr erster Wurf, sie war das schon gewöhnt. Der Mond wanderte immer weiter zum Boden, bald konnte ich die erste Sonnenröte sehen. Ginsterklang stöhnte, etwas schien sich in ihrem Körper zusammen zu krampfen. Sofort sprang ich auf und stolperte zwischen den vielen Katzen, auf der Suche nach Erlenhauch. Doch ich fand sie einfach nicht! Mäusedreck, was sollte ich jetzt tun? Mir blieb nichts anderes übrig als: "Erlenhauch! Ginsterklangs Junge kommen!" Irgendwo in der Menge erhob sich eine verschlafene Heilerin. Als sie meine Worte verstand, sprang sie sofort auf und rief mir Befehle zu: "Liedpfote, hol Mohnsamen! Ach nein, wir müssen eine natürliche Geburt machen, wir haben gar keine Kräuter! Egal, such Mohsamen, Liedpfote! Beeil dich!"

Ginsterklang
Aussehen: dunkelbraune Kätzin mit schrazen Flecken und dunkelgrünen Augen, hellrote Flügel
Alter: 2 Blattwechsel
Charakter: sanft, nett, stolz
Gefährte: Fuchsjäger

Sturmblüte
Aussehen: hellgraue Kätzin mit blauen Augen und hellblauen Schwingen
Alter: zweieinhalb Blattwechsel
Charakter: ungeduldig, lieb, hilfsbereit
Gefährte: Donnerschall

Grauschmetterling
Aussehen: dunkelgraue Kätzin mit bernsteinfarbenen Augen und orangenen Flügeln
Alter: fast zwei Blattwechsel
Charakter: geduldig, humorvoll, nett

Donnerschall
Aussehen: gelblicher Kater mit grauen Tupfen und hellgrünen Augen, schwarze Schwingen
Alter: 3 Blattwechsel
Charakter: willensstark, nett, höflich
Gefährtin: Sturmblüte

Fuchsjäger
Aussehen: roter Kater mit hellblauen Augen und schlammfarbenen Flügeln
Alter: 2 1/2 Blattwechsel
Charakter: schüchternd, treu, nett
Gefährtin: Ginsterklang

Schnell rannte ich los. Jetzt konnte ich keine Rücksicht auf die Gefahren nehmen, sondern musste mich beeilen. Schließlich fand ich ein paar Kapseln mit Mohnsamen und sammelte sie auf. Schon düste ich wieder los, doch plötzlich hörte ich ein Geräusch. Irritiert hielt ich inne. Da war es wieder. Diesmal war ich mir sicher, es war das Maunzen eines Jungen gewesen. Ich folgte dem Geräusch und da entdeckte ich Buntjunges. Er lag unter einem kleinen Busch, ganz allein. Jämmerlich maunzend sah er mich an und ich packte ihn am Nackenfell, um ihn unter dem Busch heraus zu ziehen. Dann richtete ich mich wieder auf und wollte loslaufen, doch plötzlich ragte eine riesige Schlange vor mir auf. Zischelnd kam sie auf mich zu. Ich hatte Angst, fürchterliche Angst. Zitternd schob ich Buntjunges unter meinen Bauch und starrte mit angsterfüllten Augen zu der Schlange auf.Diese verharrte kurz und zischte dann auf mich zu, mit weitgeöffnetem Maul, sodass ich ihre spitzen Zähne sehen konnte.

Ich schloss die Augen und wartete auf den Biss der Schlange. Doch dann raschelte es hinter der Schlange und Kirschduft kam zusammen mit Blättersturm und Birkenstreif angesaust. Die drei stürzten sich auf die Schlange, welche aufschrie. Dann kamen von der anderen Seite Johannisbeerglanz und Donnerschall angelaufen. Zu fünft kämpften sie mit der Schlange und schließlich konnten sie sie vertreiben. Keuchend kamen die Krieger zu mir. >>Alles in Ordnung?<< fragte Kirschduft und ich nickte. >>Dann komm<< Sie drehte sich um und rannte los. Die anderen wollten ihr gerade folgen, als ich rief: >>Wartet!<< Sie drehten sich zu mir um und ich zog Buntjunges unter meinem Bauch hervor.Donnerschall rannte mit einem Aufschrei zu ihm und die anderen sahen mich fragend an. >>Ich habe ihn hier gefunden, aber er war allein. Vielleicht sind Sturmblüte und Tupfenjunges auch in der Nähe!<< >>Okay<<, sagte Birkenstreif. >>Donnerschall, Johannisberglanz und ich suchen nach ihnen und ihr anderen bringt Buntjunges zur Höhle. Eine der anderen Königinnen soll ihn erstmal säugen.<< Mit diesen Worten rannte sie los, dicht gefolgt von Donnerschall und Johannisbeerglanz. Wir anderen machten uns geschwind auf den Weg zur Höhle.

Aussehen: rötliche Kätzin mit blauen Augen und bläulichen Flügeln
Alter: 3Blattwechsel
Charakter: mutig, ungeduldig

Aussehen: rötlicher Kater mit blauen Augen und bläulichen Flügeln
Alter: 3Blattwechsel
Charakter: mutig, geduldig

Aussehen: schwarzweiß getigerte Kätzin mit braunen Augen und silber schimmernden Flügeln
Alter: 5Blattwechsel
Charakter: frech, freundlich

"Erlenhauch! Ich bin da!", rief ich sofort, als ich ankam. Schnell machten mir die Katzen Platz, damit ich zu der Königin und der Heilerin kam. "Schneller, Liedpfote! Es sieht schlecht aus!!!", schrien sie mich fast an. Eilig legte ich die Mohnsamen auf den Boden und Erlenhauch begann sofort weiter zu arbeiten. Sie gab Ginsterklang etwas und die Königin leckte es erleichtert auf. Doch es dauerte so lange, bis sich etwas tat. Ich befürchtete, etwas würde schief gehen, doch dann kam endlich das erste Junge. Ginsterklang jubelte leise vor Freude auf. Orchideensterns Wunde blutete nicht mehr, und die Anführerin schien wieder so gesund wie früher zu sein, als sie die meisten Zuschauer verdrängte. Ginsterklang fühöte sich nicht so wohl unter so vielen Augen, doch wohin sollte sie sich verziehen? Ich sah aus den Augenwinkeln wie Kirschduft Sturmblütes Junge zu Grauschmetterling brachte, dann fieberte ich wieder bei der Geburt mit. "Erlenhauch, sag mir, wenn du etwas brauchst", meinte ich zu der Heilerin. Diese nickte, sagte aber nichts. Ich beschloss, etwas Abstand zu nehmen und mir das erste Junge anzuschauen. Es würden noch eins oder zwei kommen.

Das eine Junge war verklebt mit Blut, aber niemand kümmerte sich um das frierende Fellbündel. Schnell eilte ich hin und leckte das Junge ab. Erlenhauch hatte mir einmal gezeigt, wie man frisch geborene Junge ablecken musste, damit man den Kreislauf in Schwung brachte: gegen die Fellrichtung. Ich hoffte, das Junge würde überleben. Und das tat es. Innerlich machte ich Freudesprünge und flog Saltos, doch in echt leckte ich das hungrige, schreiende Junge. Vorsichtig führte ich es zu Ginsterklangs Bauch und es begann zu säugen, obwohl seine Geschwister noch nicht zur Welt gekommen waren. Doch das änderte sich bald, gleichzeitig kamen zwei Kätzchen heraus. "Nur noch eins!", feuerte Erlenhauch die Königin an, die noch mal ihr letztes gab. Endlich, auch dieses letzte Junge erblickte gesund das Licht der Welt. Oder besser gesagt die Nacht der Welt, denn es war noch dunkel. Ich half sofort mit, die Jungen zu lecken und Ginsterklang war mir dankbar für die Hilfe, während Erlenhauch noch den Rest erledigte. Ich wusste nicht, was sie tat, war aber glücklich, dass alle vier Katzen zur Welt gekommen waren, ohne Schaden. Eine Geburt war immer etwas Schönes.

Der Tag war langsam zu Ende und die Katzen kamen zur Ruhe. Ich beobachtete Ginsterklang und ihre Jungen. Ob ich auch mal Junge haben werde? schoss mir durch den Kopf. Und von wem würden sie sein? Noch während meiner Überlegungen schlief ich ein. Am nächsten Tag wurde ich von Schwingenpfote geweckt. Guten Morgen, Liedpfote! schnurrte er. Morgen! grummelte ich verschlafen. Mühsam rappelte ich mich auf und gähnte herzhaft. Schwingenpfote beobachtete mich amüsiert. Mit frech glitzernden Augen sagte er: Schlafmütze! Ich schnappte spielerisch nach ihm, fragte aber dann: Wollen wir zusammen jagen gehen? Wir könnten unsere Mentoren fragen, ob das okay ist. Schwingenpfote nickte erfreut